Wie Sie mit nervenden Mitmenschen besser klarkommen


Sie kennen sie alle – nervende Mitmenschen! Sei es der vor Ihnen dahin schleichende Autofahrer, der, ohne zu blinken, abbiegt. Die Kollegin, die schon wieder zu spät kommt, der Chef, der Monologe hält.


Dazu gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte zuerst: sie werden das Verhalten der anderen nicht ändern. Die gute: Sie haben die Wahl, ob Sie weiterhin genervt sind oder etwas versöhnlicher auf Ihr Gegenüber schauen.


Hier die Anleitung:

Ob uns etwas nervt oder nicht, hängt u.a. davon ab, wie wir die Situation, das Verhalten des anderen bewerten. Dies wiederum hängt davon ab, ob der andere dabei einen unserer Werte gestört, irritiert, verletzt. Nehmen wir z.B. die zu spät kommende Kollegin, auf die sie nun schon seit 10 Minuten warten. Was denken Sie jetzt über sie: „Unzuverlässige Nuss“, war ja klar, dass sie wieder spät dran ist.“


O.k.- als nächstes fahren Sie Ihren Werteradar aus, indem Sie sich fragen:


Welcher meiner Werte wird durch das Verhalten der Kollegin gerade gestört? Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, ernst genommen werden, oder …?


Anschließend wechseln Sie jetzt kurz die Perspektive und fragen sich bitte, welchen Wert die Kollegin gerade lebt, indem sie unpünktlich ist. Möglicherweise geht es ihr dabei um Flexibilität, Selbstbestimmung, Autonomie, Gelassenheit, oder …?


Welchen Unterschied macht es für Sie, diese Werte zu entdecken? Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, bevor Sie weiterlesen.


Vielleicht sind Sie noch in Ihrem Ärger gefangen und es macht gar keinen Unterschied. Vielleicht stellen Sie fest: „… Mmmh, den Wert kann ich gut nachvollziehen, den habe ich auch.“ Was passiert dadurch mit dem gerade noch empfundenen Ärger? Vermutlich wird er weniger.


Die Herausforderung

Den gerade empfundenen Ärger, Ärger sein zu lassen, um über den eigenen irritierten Wert und den – beim anderen vermuteten Wert – nachzudenken.


Sich überhaupt mit diesen Gedanken beschäftigen zu wollen, denn es ist viel einfacher, den anderen zu verurteilen.


Die Werte zu benennen und die passenden Worte dafür zu finden .- allerdings kommt es hier nicht auf das ultimative Wording, sondern auf den Grundgedanken an.


Der Nutzen

Sich selbst noch besser kennenzulernen, indem Sie sich Ihrer Werte bewusst sind. (oder bewusst werden?) Damit noch besser zu kommunizieren, indem Sie klar benennen können, welche Auswirkung das Verhalten des anderen hat.

„Ich warte hier seit 10 Minuten und das ärgert mich, weil mir Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit wichtig sind. Ich habe viel Arbeit auf dem Tisch und will meine Zeit gut nutzen.“


Mögliche Werte bei anderen erkennen, damit mehr Verständnis und innere Ruhe gewinnen und aus diesem Zustand, anstatt aus dem Ärger heraus zu sprechen.


Sich grundsätzlich weniger zu ärgern. Sie fühlen sich besser und stecken Ihre Energie in das, was Ihnen wirklich wichtig ist.


Sie haben die Wahl

… und wenn Ihnen das alles zu anstrengend ist, ärgern Sie sich gerne weiter! …


Ist das wirklich weniger anstrengend?


Lassen Sie es sich gut gehen!


Kategorie: Blogs von Ulrike Regenscheidt 11. April 2018

Autor: Ulrike Regenscheidt

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